Pflegebedürftige Eltern Pflegen und arbeiten – geht das überhaupt?

Eltern pflegen und arbeiten heißt, sich um ältere, oft nicht mehr selbständige Menschen kümmern und sich zugleich beruflich weiterentwickeln. Ob es um physische oder geistige Krankheiten geht, ist es alles andere als eine leichte Aufgabe. Denn pflegebedürftige Eltern, insbesondere wenn sie sehr betagt sind, verlangen wirklich viel Zeit und Kraft. Die gute Nachricht lautet: es muss nicht so aussehen, dass man nur sich selbst ausgeliefert bleibt. Außenhilfe kann durchaus wirksam sein.

Der folgende Artikel befasst sich mit diesem Thema aus der Perspektive einer Person, die berufstätiges Arbeitsleben mit Elternpflege vereinen will, ohne dabei ihre Pflichte zu vernachlässigen: weder im Arbeits- noch im Familienbereich. Wir stellen verschiedene Möglichkeiten dar, wie man sich die Pflege von Eltern mithilfe spezieller Organisationen erleichtern kann. Hoffentlich wird Ihnen unser Kurzüberblick einige nutzbare Ratschläge geben. Somit wünschen wir Ihnen eine nicht nur interessante, sondern auch hilfreiche Lektüre.

Bedeutende Aspekte der Pflege von Eltern

Unser Leben beginnt mit unseren Eltern. Normalerweise sind es eben vor allem die Mutter und der Vater, die dann später ihre Kinder während der ganzen Kindheit, Jugend, oft aber auch im Erwachsenenleben begleiten und unterstützen. Doch eines Tages werden die Eltern alt. Und dann tauschen die Rollen: jetzt sind wir diejenigen, sie sich um sie kümmern müssen, was (je nach Situation) Schwierigkeiten unterschiedlicher Intensität mit sich bringt. Besonders schwer ist es, wenn die Verhältnisse keineswegs wolkenlos aussehen, durch langjährige Streite, verletzte Gefühle, manchmal gar Traumen kennzeichnet sind. Aber auch wenn man gute und herzliche Beziehungen zu den Eltern hat, gibt es gewisse bedeutende Aspekte der Pflege von Eltern, die wohl jeden betreffen, der sich damit beschäftigt. Dazu zählen in erster Linie folgende drei Merkmale, ohne die man sich den Alltag mit pflegebedürftigen Eltern kaum vorstellen kann:

  • Geduld;
  • Verantwortungsbewusstsein;
  • Mitgefühl.

Letzteres kommt oft von selbst. Es fällt ja einem nicht leicht, die Menschen, die uns am Nächsten stehen, dabei zu beobachten, wie sie körperlich immer schwächer und gebrechlicher werden. Darüber hinaus kommt es mit zunehmenden Alter häufig zu bestimmten irreversiblen Veränderungen in der Psyche. Man wird Zeuge der Hilflosigkeit und des Leidens von Menschen, die man über alles in der Welt liebt. Das Mit- und Schmerzgefühl ist dann völlig normal. Es kann ja nicht anders sein.

Aber gerade diese Gefühle führen oft dazu, dass man auch sich selbst hilflos fühlt. Gleichzeitig wird man müde, manchmal gar genervt (besonders wenn die Eltern ihre Kinder nicht erkennen oder nicht wahrnehmen möchten). Dies alles wirkt sich negativ auf die allgemeinen Verhältnisse zu den Pflegebedürftigen und kompliziert den Pflegeprozess. Viele von uns stellen sich dann die Frage, wie kann ich meinen Eltern helfen?

pflegebedürftige Eltern pflegen

Eltern im Pflegeheim oder Betreuung in der Pflege?

Die zentrale Frage, die beim Altern von Eltern, samt verschiedenen damit einhergehenden Schwächen und Krankheiten, erscheint, bezieht sich auf die Qual der Wahl. Werden sich die Eltern im Pflegeheim gut fühlen oder wäre eine Betreuung in der Pflege eine bessere Lösung? Sehen wir uns diese beiden Varianten etwas näher an.

Zuallererst sollte man feststellen, dass staatliche Alters- bzw. Seniorenheime eher eine Notlösung darstellen, zu der man normalerweise nicht greift. Wenn die Kinder noch leben und arbeitsfähig sind, geschieht es nur selten, dass sie sich ihrer alternden Eltern einfach nur „loswerden“ möchten, um sich von der Fürsorge-Last zu befreien. Die Pflegeheime sind oft überfüllt, so dass eine individuelle Eins-zu-eins-Betreuung eher selten möglich ist.

Man sagt ja, dass sowohl Menschen als auch Tiere sich um ihr Nachkommen kümmern, aber nur Menschen kümmern sich um ihre Eltern. Somit gilt die Fürsorgepflicht als eines der wichtigsten Merkmale menschlicher Ethik. Allerdings sind es pathetische Worte. Denn schließlich geht es um keine Pflicht, sondern um die Liebe und den Wunsch, sich um diejenigen Menschen zu sorgen, die uns zur Welt gebracht haben.

Trotz aller Vorteile eines ordentlichen Pflegeheims – egal, ob staatlich oder privat – fällt es oft schwer, den geliebten Menschen darin einzuweisen. Das Herz hat ja seine eigenen Gründe, die der Verstand nicht kennt. Was aber tun, wenn der Elternteil doch permanente Pflege braucht und die Kinder keine Möglichkeit haben, diese zu leisten? Dann erweist sich eine Betreuung in der Pflege als sinnvolle Lösung. Man beschäftigt dann eine qualifizierte Person, üblicherweise eine Krankenschwester bzw. jemanden mit ähnlichen Kompetenzen, die dann Ihren Elternteil entweder täglich besucht oder für eine bestimmte Zeit bei ihm einzieht. Hier ist es natürlich sehr wichtig, dass eine solche Person sich nicht nur mit pflegespezifischen Aspekten auskennt, sondern auch ganz einfach ein netter, herzlicher, geduldiger Mensch ist. Daher wäre es keine schlechte Lösung, PflegerInnen mittels einer speziell dafür zuständigen Einrichtung bzw. Firma auszusuchen. Ein solches Unternehmen hat eine große Erfahrung in der Wahl der Pflegekräfte und wird sich an Ihre Wünsche und Bedürfnisse professionell anpassen.

Wer zahlt bei Pflegebedürftigkeit der Eltern? Was kostet Eltern pflegen?

Wenn die Pflege zu Hause aus diesem oder anderem Grund unmöglich ist, entscheidet man sich manchmal für ein privates Pflegeheim. Übrigens besteht der Hauptunterschied zwischen Pflege- und Altersheim darin, dass Letzteres nicht unbedingt für pflegebedürftige Menschen vorgesehen ist, wobei Pflegeheime gesundheitliche Probleme und die Unfähigkeit, sich um sich selbst zu sorgen, voraussetzen. Die Lebensbedingungen in einem privaten Pflegeheim sind äußerst angemessen: man bringt die älteren Menschen täglich unter die Dusche, wechselt die Bettwäsche und die Kleidung, die Zimmer sind sauber, es gibt mehrere Freizeitaktivitäten, wie z.B. Bücher, Fernsehen, Spiele und Spaziergänge usw. Außerdem bieten viele Pflegeheime spezielle Kurse, die dabei helfen, das Gedächtnis oder andere Basisfähigkeiten zu trainieren.

Bei Bedarf kann man die Familienangehörigen natürlich jederzeit abholen, sei es eine Geburtstagsfeier oder eine ähnliche Angelegenheit.
Unvermeidbar sind ebenfalls die finanziellen Fragen, wie etwa: Wer zahlt bei Pflegebedürftigkeit der Eltern? Dies ist nicht so eindeutig zu beantworten. Vieles hängt davon ab, über wie viel Geld bzw. Ersparnisse die pflegebedürftige Person verfügt. Manchmal passiert es, dass die Eltern vermögender als die Kinder sind. Dann können sie für ihre Pflege selbst bezahlen. Oft ist es aber nicht der Fall, sodass man die Kosten übernehmen soll. Außerdem gilt in Deutschland seit 2020, dass diejenige Menschen, dessen Jahreseinkommen 100.000 Euro übersteigt, dazu verpflichtet sind, Teilkosten für die

Elternpflege zu übernehmen. Generell bezahlt man selbst für die Elternpflege in folgenden Fällen:

  • wenn die Eltern finanziell nicht imstande sind, ihre Betreuung selbst zu finanzieren;
  • wenn die zusätzliche Pflegeversicherung, welche die Kosten übernehmen könnte, fehlt;
  • wenn man ein hohes bzw. sehr hohes Vermögen hat.

Lesen Sie auch unseren Beitrag – Suche Pflegerin für meine Mutter. Hier gibt es viele nützliche Informationen zu dieser Problematik.

Elternpflege – außergewöhnliche Belastung. Muss Eltern pflegen wirklich so schwer sein?

Leider sieht es häufig so aus, dass die Pflege den Eltern außergewöhnliche Belastung bereitet. Sie denken nämlich, ihre Kinder müssen das eigene Leben aufgeben, um sich der Elternbetreuung zu widmen. Nicht immer ist es leicht, den Elternteil davon zu überzeugen, dass man sich um ihn mit Freude kümmert und nicht etwa aus purem Pflichtgefühl. Geschwiege denn, in denjenigen Fällen, wo man wirklich extrem belastet ist. Sehen das die Eltern, so kann diese Überanstrengung negative psychische Folgen nicht nur für die pflegende, sondern auch für die gepflegte Person haben.

Man sollte sich daher in einer solchen Situation die Frage stellen, ob es nicht besser wäre, sich um pflegebedürftige Eltern mithilfe einer professionellen Betreuungskraft zu sorgen. Ist die Pflegeperson gut angepasst, verfügt sie über alle nötigen Fähigkeiten und ist der erste Kontakt auf einmal gut aufgenommen, so bildet dies oft die bestmögliche Lösung. Allerdings kann es manchmal problematisch werden, wenn sich der gepflegte Elternteil an eine bestimmte Person allzu sehr gewöhnt und keine andere Pflegekraft haben möchte, was natürlich nicht immer möglich ist.

Eltern pflegebedürftig was tun?

Eltern pflegebedürftig was tun? Eigenes Leben führen und Eltern betreuen

Einer der schwierigsten Aspekte der Elternbetreuung besteht darin, dass man darauf nie vollständig vorbereitet sein kann. Erstens, weiß man ja nicht, wie sich die Eltern im Hochalter fühlen werden. Zweitens, bezieht sich das Wohlfühlen keineswegs nur auf das Physische. Oft ist es so, dass es dem Vater oder der Mutter vom Körperlichen her ausgezeichnet geht, die geistigen Veränderungen jedoch ein selbständiges Leben unmöglich machen. Dabei kommt es nicht selten vor, dass die betroffene Person sich dieser Tatsache gar nicht bewusst ist.

Dann muss man selbstverständlich auf verschiedene unangenehme Situationen und Gespräche vorbereitet sein. Es fällt oftmals nicht leicht, dem Elternteil klarzumachen, dass obwohl man sich physisch eigentlich ganz gut fühlt, gewisse Gefahren trotzdem bestehen. So kann beispielsweise eine Person mit Gedächtnisschwankungen bzw. diversen Alzheimerformen aus dem Hause gehen und den Rückweg nicht mehr finden können. Bei anderen psychisch-geistigen Erkrankungen wird man plötzlich panisch oder gar ungewollt aggressiv gegenüber fremden und verwandten Menschen. Professionelle Betreuung ist in solchen Fällen natürlich obligatorisch.

Eltern pflegen und Betreuung von Eltern – Zusammenfassung

Wie die Kinder aufwachsen, welche Wachstumsphasen sie durchlaufen, weiß man ziemlich gut. Die Krisen des Erwachsenwerdens sind allgemein bekannt und werden oft von Spezialisten behandelt. Viel seltener hat man Verständnis dafür, was mit dem alternden Organismus und vor allem mit der alternden Psyche passiert. Deshalb bedeutet Eltern pflegen und Betreuung von Eltern in erster Linie, den Menschen aufmerksam und behutsam zu beobachten, zu verstehen versuchen und vor allem Liebe zeigen. Denn das wird selbst die bestqualifizierte Pflegekraft für Sie nicht machen können.

Benötigen Sie Hilfe bei der Elternpflege? Kontaktieren Sie Bonumo Pflegeagentur! Wir helfen Ihnen gerne bei der Betreuung Ihrer Eltern.