Pflege bei Angehörigen – hilfreiche Tipps
Pflege bei Angehörigen ist ein ernstes, wichtiges Thema, das beinahe jeden Menschen auf diese oder andere Weise betrifft. Es kommt nämlich im Leben ein Zeitpunkt, an dem man das Elternhaus verlassen muss. Gleichzeitig spielen aber die geliebten Eltern weiterhing eine enorm wichtige Rolle für uns und bleiben. Je älter sie werden, desto mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge benötigen sie von den erwachsenen Kindern. Wie sieht es also rechtlich und sozial aus? Ist Pflege bei Angehörigen Pflicht oder ein Akt guten Willens? Womit, d.h. mit welcher Unterstützung seitens des Staates, kann man rechnen, wenn man die betagten Familienangehörigen pflegen will oder muss? Diese und andere Fragen beleuchten wir im folgenden Artikel.
Was sollten Pflege Angehöriger können?
Ältere Menschen werden schwächer, erkranken häufiger und können oft den gewohnten Lebensstil nicht mehr führen. Daher ist die Pflege Angehöriger so bedeutsam. Um sich damit zu beschäftigen, muss man über eine Reihe von Eigenschaften verfügen bzw. diese lernen. Vor allem sind es:
- Achtsamkeit;
- Verantwortungsgefühl;
- liebevolles Umgehen;
- ganz viel Geduld;
- spezifische Fertigkeiten, die mit der Pflege kranker bzw. liegender Personen verbunden sind.
Die Verpflichtung volljähriger arbeitsfähiger Kinder, sich um behinderte oder nicht eigenständige Eltern zu kümmern, sie zu unterstützen und zu betreuen, ist in der Verfassung festgelegt. Dies betrifft freilich nicht nur Deutschland. So besagt z.B. das chinesische Gesetz über die Rechte betagter Menschen, dass erwachsene Kinder ihre älteren Eltern regelmäßig besuchen, mit ihnen stets im Kontakt bleiben müssen. Kommen die Kinder ihren Pflichten nicht nach, so haben die Eltern sogar das Recht, sie wegen Fahrlässigkeit zu verklagen. In Südkorea gilt ein ähnliches Gesetz, das eine strafrechtliche Handlung für diejenigen vorsieht, die ihre betagten Familienangehörigen im Stich lassen. Ähnlich sieht die Situation in Indien aus, wo man dazu verpflichtet ist, den Unterhalt und das Wohlergehen der Eltern, die sich nicht mehr selbst um sich kümmern können, zu gewährleisten. Man muss also als Kind für die Grundbedürfnisse kranker bzw. behinderter Eltern sorgen. Andernfalls kann die Vernachlässigung dieser Pflicht zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen. Lesen Sie auch unseren Beitrag über die Pflege von Eltern. Hier finden Sie mehr nützliche Informationen dazu.
Pflege Angehörige – Sonderurlaub und andere Unterstützungsformen
Für die älteren Menschen ist es in der Regel von grundlegender Bedeutung, dass sie von ihrer Familie und Freunden umgeben sind und sich gebraucht fühlen. Unabhängig vom Alter, sollte man die Möglichkeit haben, ein erfülltes, zuversichtliches Leben zu führen, das eigene Potenzial auszuschöpfen und eine vollwertige Rolle in der Gesellschaft spielen.
In letzter Zeit hat der Prozess der Bevölkerungsalterung stark zugenommen. Und zwar global. Mittlerweile erfasst das Phänomen immer mehr Länder auf der ganzen Welt. Dieser Trend ist insbesondere in den entwickelten Ländern zu beobachten. Nach den offiziellen Angaben ist gehört heute jeder zehnte Mensch auf der Welt zur Gruppe 65+. Bis 2050 wird es jeder sechste Mensch sein, d.h. 16% der Weltbevölkerung.
In Deutschland können bei der Pflege Angehörige Sonderurlaub beanspruchen, um den Eltern oder anderen Familienmitgliedern den Alltag zu organisieren bzw. zu übernehmen. Das Pflegezeitgesetz (PflegeZG) sowie das Familienpflegezeitgesetz (FPfZG) bieten rechtliche Grundlagen dafür. Arbeitnehmer können bis zu zehn Arbeitstage kurzzeitig der Arbeit fernbleiben, um die Pflege entsprechend zu organisieren. Für diese Zeit kann man Pflegeunterstützungsgeld beantragen, das etwa 90% des Nettogehalts beträgt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine längere Pflegezeit, d.h. von bis zu sechs Monaten, oder eine Familienpflegezeit von bis zu 24 Monaten, in Anspruch zu nehmen.
Staatliche Hilfe für pflegende Angehörige
Mit dem zunehmenden Alter verändern sich häufig die Interessen des Menschen, die Art und Zahl von ihm konsumierter Güter usw. Dies alles belegt die sog. Lebenszyklushypothese (LCH), welche die menschlichen Gewohnheiten in unterschiedlichen Lebensphasen untersucht und beschreibt. Diese Theorie besagt, man plane seine Ausgaben und den Konsum das ganze Leben lang und berücksichtigt immer zukünftige Einnahmen.
Pflegende Angehörige in Deutschland können mit einer vielfältigen Unterstützung rechnen. Zu den wichtigsten Leistungen gehört das Pflegegeld, dessen genaue Summe je nach dem Grad der Pflege variiert und direkt an die Pflegeperson ausgezahlt wird. Entlastungsangebote wie die Verhinderungspflege ermöglichen es den Familienangehörigen, eine Auszeit zu nehmen, während professionelle Pflegekräfte die Betreuung übernehmen. Pflegeschulungen und Beratungsangebote bieten wertvolle Informationen und praktische Tipps. Zudem gibt es spezielle Entlastungsbeträge, die man für Angebote zur Unterstützung im Alltag nutzen kann, wie z.B. Haushaltshilfen oder Betreuungsdienste. Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen stehen ebenfalls zur Verfügung, um den Austausch und die psychologische bzw. psychotherapeutische Unterstützung zu fördern.
Häusliche Pflege durch Angehörige Vergütung
Wie gesagt, können diejenigen Familienangehörigen, die ihre Eltern oder andere Verwandte zu Hause pflegen, finanzielle Unterstützung in Form von Pflegegeld erhalten. Dieses bekommt man von der Pflegekasse, abhängig vom Pflegegrad der zu pflegenden Person. Ein solcher Zuschuss lässt sich auch mit Pflegesachleistungen kombinieren, wenn zusätzlich professionelle Pflegedienste ins Spiel kommen.
Neben dem Pflegegeld können pflegende Angehörige Ansprüche auf Rentenversicherungsbeiträge haben, sofern die Pflege mindestens zehn Stunden wöchentlich an mindestens zwei Tagen erfolgt. Auch die Unfallversicherung deckt die Pflegekasse ab. Insgesamt kann man also sagen, dass häusliche Pflege durch Angehörige Vergütung vom Staat bekommt, um die wichtige Rolle der häuslichen Pflege durch Angehörige finanziell zu würdigen und abzusichern.
Ist die Pflege durch Angehörige in Deutschland populär?
Die Pflege durch Angehörige ist in Deutschland weit verbreitet. Sie bildet eine wertvolle Unterstützung, physisch wie psychisch, für pflegebedürftige Personen. Familienangehörige übernehmen häufig die umfassende Betreuung samt persönlicher Zuwendung und der Organisation des Alltags. Dabei können sie auf verschiedene staatliche Unterstützungsangebote zurückgreifen, wie z.B. das Pflegegeld oder Schulungen und Beratungsangebote, um die pflegenden Angehörigen zu entlasten und ihnen eine bessere Qualifizierung zu gewährleisten. Diese Form der Pflege ermöglicht eine individuelle, familiäre Betreuung, was oft positiv zur Lebensqualität der Pflegebedürftigen beiträgt.
Zu den häufigsten Aufgaben, mit denen man in der Pflege bei Angehörigen konfrontiert, gehören folgende bedeutende Aspekte dieser Tätigkeit:
- allgemeine Gesundheitsfürsorge;
- regelmäßige Bezahlung der Rechnungen von behinderten Pflegepersonen;
- auf Liebe und Geduld beruhender, permanenter Kontakt;
- Hausarbeiten inkl. kleinere oder größere Reparaturen;
- alltägliches Einkäufe;
- das Beibringen der neuen Technologien.
Familienangehörige pflegen und vom Staat einen Zuschuss bekommen
Die Pflege von Familienangehörigen stellt eine große Verantwortung dar, die oft mit emotionalen und physischen Herausforderungen verbunden ist. Angehörige übernehmen dabei Aufgaben wie die Unterstützung bei der Körperpflege, Ernährung und alltäglicher Mobilität. Um diese Pflege bei Angehörigen zu erleichtern, stehen verschiedene Hilfsmittel und Anpassungen in der Wohnung zur Verfügung, die sich über die Pflegekasse finanzieren lassen.
Zudem bieten Pflegedienste, Tagespflegeeinrichtungen und ehrenamtliche Helfer praktische sowie theoretische Unterstützung. Für pflegende Angehörige gibt es auch psychologische Beratungsangebote und Selbsthilfegruppen, die sich daran beteiligen, die Belastungen besser zu bewältigen. Diese umfassenden Unterstützungsangebote sollen sicherstellen, dass die Pflege zu Hause so angenehm und effektiv wie möglich gestaltet ist.
Rolle der Angehörigen in der Pflege – Zusammenfassung
Die Rolle der Angehörigen in der Pflege ist kaum zu überschätzen. Sie trägt wesentlich zur Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen bei. Familienangehörige übernehmen nicht nur körperliche Pflege, sondern bieten auch emotionale Unterstützung und soziale Nähe. Oft sind sie die ersten Ansprechpartner und organisieren die gesamte Pflege, einschließlich medizinischer Betreuung und Haushaltshilfe.
Ihre Tätigkeit ist jedoch nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems. Kinder, die sich um ihre betagten Eltern kümmern, sowie andere Familienangehörige sind somit unverzichtbare Stützen im Pflegesystem. Daher fördert man ihre Leistungen durch entsprechende Vergütung und Wertschätzung. Ihre Hingabe und Fürsorge machen einen großen Unterschied im Leben der Pflegebedürftigen und tragen zu deren Wohlbefinden bei.