6 typische Alterskrankheiten im Überblick

Zu den Alterskrankheiten, die ältere Menschen betreffen, zählen sowohl somatische als auch psychische Erkrankungen. Dies gilt nicht nur für Parkinson, Diabetes und Osteoporose, sondern auch für Demenz, Altersschwäche und Depressionen. In unserem Artikel finden Sie heraus, mit welchen anderen altersbedingten Beschwerden Senioren zu kämpfen haben.

Was ist eine Alterskrankheit?

Die Alterung ist ein biologischer Prozess, der rückläufige Veränderungen mit sich bringt, nämlich die Einschränkung der Fähigkeit von Zellen und Organen zur Selbstreparatur. Der Rückgang der Funktionen des Nerven- und Hormonsystems verringert allmählich den Stoffwechsel, die Muskelkraft und die Geschwindigkeit der Nervenimpulsleitung. Dies führt zu Gedächtnisstörungen. Die Veränderungen betreffen das Skelettsystem (Osteoporose), das Gefäßsystem und auch die Blutgefäße im Gehirn (Arteriosklerose). Die Folge dieser Veränderungen sind Alterskrankheiten, die sich in einem Zeitraum verschlimmern, der üblicherweise zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr liegt und als Alter anerkannt wird.

Es wird geschätzt, dass der Verlust des inneren Gleichgewichts des Körpers aufgrund des Alters derzeit mehr als die Hälfte der Senioren betrifft, die viele Alterskrankheiten erleben, was ihre Fähigkeiten im täglichen Leben allmählich beeinträchtigt. Ältere Menschen klagen häufig über Bluthochdruck, degenerative Erkrankungen, Gedächtnisstörungen, Hörprobleme und Sehverschlechterung.

Alterskrankheiten

Krankheiten im Alter – Liste der häufigsten Alterserkrankungen

Das Alter bringt einerseits zwar Weisheit und Erfahrung aber anderseits oft auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für bestimmte Gesundheitsprobleme mit sich. In dieser Lebensphase sind Menschen anfälliger für eine Vielzahl an Erkrankungen, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen können. Krankheiten im Alter gibt es viele. Hier ist eine Liste der häufigsten Alterserkrankungen:

  • Osteoporose: Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochen an Dichte und Festigkeit verlieren. Dies macht sie anfälliger für Brüche und Frakturen. Sie betrifft öfters ältere Frauen als Männer.
  • Parkinson-Krankheit: Die Parkinson-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die Bewegungsprobleme wie Tremor, Steifheit und verlangsamte Bewegungen verursacht. Sie kann auch nicht-motorische Symptome wie Depression und kognitive Beeinträchtigungen hervorrufen.
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Herzschwäche tritt auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu pumpen, um die Bedürfnisse des Körpers zu erfüllen. Dies führt zu Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention.
  • Demenz: Demenz ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, die den Verlust kognitiver Fähigkeiten und Gedächtnisprobleme verursachen. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form von Demenz, aber es gibt auch andere Arten wie vaskuläre Demenz.
  • Bluthochdruck (Hypertonie): Bluthochdruck ist ein Zustand, bei dem der Druck in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Es ist ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und anderen Gesundheitsproblemen führen.
  • Depression im Alter: Depression kann Menschen jeden Alters betreffen, aber ältere Leute sind oft einem höheren Risiko ausgesetzt. Diese Krankheit kann zu sozialer Isolation, Schlafstörungen und einem Interessenverlust für Aktivitäten führen.

Demenz – Krankheitsmerkmale

Demenz ist ein Symptomkomplex, dessen Ursache eine fehlerhafte Gehirnfunktion ist – deshalb bringen wir sie oft mit Gedächtnisproblemen in Verbindung. Gerade diese sind sowohl für den Betroffenen als auch für seine Angehörigen am deutlichsten sichtbar. Eine Person mit Demenz hat erhebliche Schwierigkeiten beim logischen Denken, was die Ausführung alltäglicher Aktivitäten wie Anziehen, Toilettengang, aber auch das Bewältigen neuer Situationen erschwert. Das Gehirn schrumpft, arbeitet nicht mehr auf die gleiche Weise, daher verändert sich auch die Wahrnehmung der erkrankten Person drastisch. Veränderungen im Verhalten und Befinden des Patienten sind unausweichlich und fortschreitend – daher ist Demenz nicht heilbar.

Das Erkennen ihrer Symptome und Arten kann jedoch eine schnelle Reaktion ermöglichen und die bestmögliche Vorbereitung auf die bevorstehenden Veränderungen für die erkrankte Person und die Familie ermöglichen. Insbesondere, da Demenz viele Gesichter hat, die aufgrund mangelnden Wissens oft mit Alzheimer in Verbindung gebracht wird. Die Krankheit ist unheilbar – die moderne Medizin kann leider noch keine strukturellen Veränderungen im Gehirn rückgängig machen. Die Behandlung von Demenz besteht daher darin, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Lesen Sie auch unseren Beitrag 10 Regeln im Umgang mit Demenzkranken.

Osteoporose – Risikofaktoren

Osteoporose, auch als Knochenschwund bezeichnet, ist eine weit verbreitete und ernsthafte Erkrankung des Skelettsystems, die vor allem ältere Menschen betrifft. Diese Erkrankung führt dazu, dass die Knochen an Dichte und Festigkeit verlieren, was sie spröde und anfällig für Frakturen macht. Bei Frauen tritt Osteoporose typischerweise nach den Wechseljahren auf, da der Hormonhaushalt sich verändert und die Östrogenproduktion abnimmt. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Auftreten von Osteoporose begünstigen können. Dazu gehört unter anderem Mangel an Kalzium und Protein in der Ernährung.

Eine unzureichende Zufuhr von Mineralstoffen kann die Knochengesundheit beeinträchtigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Auch Vitamin-D-Mangel ist hier nicht ohne Bedeutung, denn Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Kalzium und Stärkung der Knochen. Ein Mangel an diesem Vitamin kann die Knochengesundheit negativ beeinflussen. Außerdem die langfristige Anwendung von Steroiden, wie sie bei der Behandlung bestimmter Erkrankungen erforderlich ist, kann die Knochengesundheit beeinträchtigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Die Vererbung kann ebenfalls eine Rolle spielen. Personen, deren Familienangehörige Osteoporose hatten, könnten ein höheres Risiko für die Entwicklung der Krankheit haben.

Charakteristische Anzeichen von Parkinson

Die Anzeichen der Parkinson-Krankheit entwickeln sich allmählich und können von Person zu Person variieren. Der fortschreitende neurodegenerative Prozess führt zur Entwicklung charakteristischer Symptome von Parkinson:

  • Bradykinese (verlangsamte Bewegungen): Eine der tipischsten Eigenschaften der Parkinson Krankheit ist die Verlangsamung von Bewegungen. Betroffene haben Schwierigkeiten, Bewegungen in normaler Geschwindigkeit auszuführen. Alltägliche Aktivitäten wie das Anziehen von Kleidung oder das Schreiben können zu Herausforderungen werden.
  • Rigor (Muskelsteifheit): Parkinson-Patienten leiden unter einer erhöhten Muskelsteifheit, was zu einer unangenehmen Spannung in Armen, Beinen und anderen Körperteilen führt. Diese Steifheit kann die Bewegung erheblich einschränken und oft mit Schmerzen einhergehen.
  • Tremor (Zittern): Ein charakteristisches Zittern ist ein häufiges Symptom der Parkinson Krankheit. Dieses Zittern tritt normalerweise in Ruhe auf und betrifft oft die Hände oder Finger. Es kann dazu führen, dass alltägliche Aufgaben wie das Halten von Gegenständen oder das Essen schwierig werden.
  • Haltungsinstabilität und Gleichgewichtsprobleme: Menschen mit Parkinson haben Schwierigkeiten, eine gerade Haltung aufrechtzuerhalten, was zu Problemen beim Gehen führt. Während des Gehens machen sie oft kleine Schritte und können das Gleichgewicht nicht gut halten. Dies erhöht das Risiko von Stürzen und Verletzungen erheblich.

Herzschwäche – die ersten Symptome

Die Herzinsuffizienz, auch als Herzschwäche bezeichnet, ist ein ernstes Gesundheitsproblem, das besonders bei Senioren häufig auftritt. Diese Erkrankung wird oft durch eine Kombination von Faktoren ausgelöst, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, vorherige Herzinfarkte oder altersbedingte Verschleiß des Herzmuskels. Bei Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut zu pumpen, um den Bedarf des Körpers zu decken. Dies führt zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Organe und Muskeln, was wiederum zu vielfältigen Symptomen führt.

Die Symptome der Herzschwäche bei Senioren können vielfältig sein und haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität. Dazu gehören: Müdigkeit, Atemnot – insbesondere bei körperlicher Anstrengung, Ansammlung von Flüssigkeit in den Beinen und Knöcheln, die zu Schwellungen und Ödemen führt, unregelmäßiger Herzschlag und verringerte körperliche Belastbarkeit. Um den Zustand oder die Leistungsfähigkeit unseres Herzens zu überprüfen, ist die Echokardiografie, auch als Herz-Echo bekannt, die beste Untersuchungsmethode. Diese nicht-invasive Bildgebungstechnik ermöglicht es Ärzten, die Struktur und Funktion des Herzens detailliert zu bewerten.

Bluthochdruck – eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bluthochdruck betrifft fast 70% der Menschen über 65 Jahre und fast jeden älteren Menschen, der 85 Jahre erreicht hat. Menschen mit diagnostiziertem Bluthochdruck müssen einige wichtige Empfehlungen befolgen, um ihre Gesundheit unter Kontrolle zu halten. Bei der Betreuung einer älteren Person mit Bluthochdruck ist es sehr wichtig sicherzustellen, dass sie die verschriebenen Medikamente regelmäßig einnimmt. Die vorgeschriebene Dosierung darf nicht überschritten oder ausgelassen werden. Ebenso wichtig sind regelmäßige Blutdruckmessungen. Daher ist es ratsam, dass Senioren ein Blutdruckmessgerät haben, mit dem sie ihren Gesundheitszustand regelmäßig zu Hause überwachen können. Die Blutdruckmessung sollte täglich durchgeführt werden, einmal oder mehrmals zu festen Zeiten.

Bluthochdruck bei älteren Menschen ist mit dem natürlichen Alterungsprozess des Körpers verbunden. Mit dem Alter treten Veränderungen in den Arterien auf, durch die das Blut fließt. Die Arterienwände werden weniger elastisch, versteifen sich und kommen schlechter mit dem Druck des aus dem Herzen ausgestoßenen Blutes zurecht. Hoher Blutdruck führt zu ungünstigen Veränderungen in unserem Herz-Kreislauf-System. Eine langjährige, insbesondere unbehandelte Krankheit kann zu Herzinsuffizienz führen, indem sie den Herzmuskel übermäßig belastet und Veränderungen in den großen Arterien und Venen verursacht. Es kann auch direkt zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Bluthochdruck hat auch einen nachteiligen Einfluss auf andere Organe unseres Körpers. Er kann zu Nierenversagen führen, das Dialyse erfordert, und auch zu Schwächung oder sogar zum Verlust des Sehvermögens.

Krankheiten im Alter

Depression im Alter – Krankheitsbild

Obwohl Depression in der Regel mit jüngeren Menschen in Verbindung gebracht wird, tritt sie auch häufig bei älteren Menschen auf. Der Unterschied besteht darin, dass Senioren häufiger körperliche Symptome haben, während jüngere Menschen psychische Symptome aufweisen. Zu den psychosozialen Ursachen von Depressionen bei älteren Menschen gehören in erster Linie körperliche Beeinträchtigungen aufgrund von Operationen oder plötzlichen Krankheiten. Der Verlust des Ehepartners wird ebenfalls als eine der Ursachen genannt, die die Depression vertiefen, ebenso wie soziale Isolation und plötzliche Lebensveränderungen (wie der Umzug in ein Pflegeheim oder das Zusammenleben mit Kindern). Die Angst vor den fortschreitenden und vor allem sichtbaren Veränderungen, die das Altern des Körpers mit sich bringt, kann ebenfalls Depressionen auslösen. Eine Hauptursache für Altersdepression ist die fortschreitende Alzheimer-Krankheit, deren Verschlechterung des psychischen Zustands ein signifikanter Faktor sein kann. Mangelnder Appetit und Schläfrigkeit gehören zu den körperlichen Faktoren, die sich indirekt auf das Wohlbefinden älterer Menschen auswirken können. Gleiches gilt für chronische Schmerzen und Infektionen.

Die Symptome der Altersdepression werden häufig in zwei Gruppen unterteilt: psychische (nicht körperliche) und körperliche Symptome. Zur ersten Gruppe gehören hauptsächlich Willensstörungen, die das Fehlen eines Lebensziels bei älteren Menschen kennzeichnen. Daher ist die Aktivierung älterer Menschen im öffentlichen Leben so wichtig. Darüber hinaus neigen ältere Menschen dazu, ihre Handlungen und Fehler kritischer zu betrachten, was als Störung des Intellekts bezeichnet wird.

Alterserkrankungen – unsere Schlussfolgerungen

Die Alterskrankheiten haben einen nicht umkehrbaren Einfluss auf die Selbstständigkeit von älteren Menschen. In den meisten Fällen handelt es sich um Personen über 80 Jahre, oft verwitwet, was das Problem der Einsamkeit in ihrem Leben erzeugt.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Alterungsprozess von Mensch zu Mensch unterschiedlich verläuft und von vielen Faktoren beeinflusst wird, einschließlich Genetik, Lebensstil und Umweltauswirkungen. Die Alterserkrankungen können das Leben im Alter herausfordernder gestalten, aber es gibt Möglichkeiten, ihr Fortschreiten zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Eine gesunde Lebensweise, regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und soziale Interaktionen können dazu beitragen, das Risiko dieser Erkrankungen zu reduzieren und die Gesundheit im Alter zu fördern. Frühzeitige Erkennung und angemessene medizinische Betreuung sind ebenfalls entscheidend, um die Auswirkungen dieser Erkrankungen zu minimieren und ein erfülltes Leben im Alter zu ermöglichen.