Sehbehinderung im Alter verstehen und schlechtes Sehen im Alter

Sehbehinderung ist ein weitgefasster Begriff. Manchmal kommt sie als Folge eines Unfalls, manche Menschen sind so geboren, es gibt aber auch so was wie altersbedingte Sehstörungen. Diesen widmen wir unseren heutigen Beitrag. Sie erfahren, was mit der Sehkraft betagter Menschen passiert, welche Hauptsymptome von Sehbehinderung bei Senioren es gibt, wie man diese Erkrankung verhindern und heilen kann. Außerdem erfahren Sie, welche Rolle bei Senioren mit Sehproblemen ein professionelles Pflegepersonal spielt.

Wie kann man blinde Senioren beschäftigen?

Mit zunehmendem Alter schwächen sich die Muskeln, die Haut verliert an Spannkraft und im ganzen Körper treten unerwünschte Veränderungen auf. Aus diesem Grund gehen viele Menschen gelassen mit dem langsam schlechter werdenden Sehvermögen um. Die Unterschungen der Fachärzte zeigen jedoch eindeutig: altersbedingte Sehbehinderungen darf man nicht einfach hinnehmen. Dieser Krankheit kann und muss man unbedingt vorbeugen oder sie wenigstens verlangsamen.

Der „Trockene-Auge“-Syndrom ist eine typische Sehstörung im mittleren und höheren Alter, besonders häufig bei Frauen nach der Menopause, weil die Tränenproduktion mit den Jahren abnimmt. Ein Augenarzt kann die passenden Augentropfen verschreiben, um die unangenehmen Beschwerden zu lindern. Pro Jahrzehnt verliert das Auge etwa 1–3 Grad Gesichtsfeld. Auch das Farbsehen verändert sich, weil die Empfindlichkeit der Photorezeptoren auf der Netzhaut abnimmt. Das ist meist harmlos, führt aber zu den sog. „Mouches volantes“ (fliegenden Mücken) und gelegentlichen Lichtblitzen. Dieselben Symptome können jedoch auf eine Netzhautablösung hinweisen, weshalb bei ihrem Auftreten eine ärztliche Kontrolle ratsam ist. Abgesehen davon sind diese altersbedingten Veränderungen in der Regel unbedenklich und erfordern keine optische Korrektur, apparative Behandlung oder Operation.

Probleme mit der Sehkraft haben eine doppelte negative Auswirkung auf den Alltagstag von Senioren. Einerseits erschweren sie das leben aus rein praktischer Sicht: man kann nicht mehr so frei lesen wie früher, auch der Bewegungs- und Orientierungskomfort ist wesentlich niedriger. Insbesondere wenn das Sehvermögen völlig nachgibt. Wie kann man blinde Senioren beschäftigen?In den Tageslauf sollte man vor allem folgende Aktivitäten integrieren:

  • Spaziergänge an bekannten Orten. Wichtig ist, eine sichere Route zu wählen, auf der es genügend Bänke zum Ausruhen gibt;
  • gemeinsames Musikhören. Owohl Menschenmengen in einem Konzertsaal für Sehbeeinträchtigte oft belastend sind, kann man ihnen zu Hause Lieblingsmusik anmachen, z.B. beliebte Songs aus der Jugendzeit oder einen passenden Radiosender einstellen;
  • Spielen mit Haustieren. Sehschwäche schließt den Kontakt mit Tieren nicht aus. Schon ein einfaches Streicheln des Lieblingshaustiers hebt das Wohlbefinden und sorgt für positive Gefühle;
  • Hörbücher sind eine ausgezeichnete Alternative zu gedruckten Medien. So bleibt die Augenmuskulatur geschont und gleichzeitig die Seh-Hygiene gewahrt. Man kann lange zuhören, ohne die Augen zu überlasten, während das Lesen nur für begrenzte Zeit möglich ist;
  • auch wenn das Sehen stark eingeschränkt ist oder aus Seh-Hygienegründen einer Reduzierund bedarf, darf man nicht auf das Fernsehvergnügen verzichten. Serien, Lieblingsfilme, Tierdokumentationen oder Sportübertragungen lassen sich oft gut auditiv verfolgen.
  • gelegentlich Diktafon nutzen. Sehbehinderte diktieren persönliche Gedanken oder sogar Memoiren und lassen Angehörige die Aufnahmen später in Text umwandeln.
Sehbehinderung im Alter

Hilfe für sehbehinderte Senioren

Verschlechterung des Sehvermögens ist einer der Gründe für die Abnahme der Lebensqualität im Alter. Bei betagten Menschen lässt häufig auch das Hörvermögen und die Bewegungskoordination nach, weshalb es ihnen schwerfällt, sich an Sehstörungen anzupassen. Deshalb ist es wichtig, solche Veränderungen rechtzeitig zu erkennen, die auf eine Verschlechterung des Sehens hinweisen. Unten folgen einige wichtigste Symptome. Ein sehbeeinträchtigter älterer Mensch:

  • blinzelt häufig, nähert sich stark an oder entfernt sich vom betrachteten Objekt,
  • kann Dinge, de r er benötigt, nicht finden,
  • stößt gegen Gegenstände in der Umgebung,
  • hört auf zu lesen oder seinen Hobbys nachzugehen,
  • stolpert beim Gehen,
  • fährt unachtsam Auto.

In solchen Fällen ist es notwendig, einen Arzt aufzusuchen und die Regeln für den Umgang mit sehbehinderten Menschen zu beachten. In vielen Fällen ist die Unterstützung durch eine Pflegekraft unerlässlich. Zu den wichtigsten Pflichten einer solchen Person, die sich um Senioren mit Sehbehinderung kümmert, gehören Sicherstellung der Orientierung und Mobilität von sehbehinderter Person (Begleiten bei Spaziergängen, Hilfe beim Türöffnen usw.), Sturzprophylaxe und Umgebungssicherung, Hygiene- und Pflegeunterstützung, Medikamentenmanagement sowie Kommunikationshilfe samt der Förderung sozialer und kognitiver Aktivitäten. Auch das Führen von Pflegeberichten zum Gesundheitszustand und Stimmungslage der betreuten Person gehört dazu.

schwaches Sehen im Alter

Was ist der Pflegegrad bei Sehbehinderung?

Bei einer starken Sehbehinderung im Alter kann die Einstufung in einen Pflegegrad erfolgen, wenn die selbstständige Bewältigung von Alltagsaktivitäten beeinträchtigt ist. Entscheidend sind Defizite in der Mobilität (z. B. Orientierung in der Wohnung), der Kommunikation (Lesen, Telefonieren), der Ernährung (Abmessen, Fremdbereitung) sowie der Haushaltsführung. Ab Pflegegrad 1 gibt es Unterstützungsleistungen, ab Pflegegrad 2 finanzielle Zuschüsse und häusliche Pflegehilfen. Pflegerinnen und Pfleger spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sichern mit Sturzprophylaxe, Medikamentenmanagement und Beratung die Selbstständigkeit, wodurch ein höherer Pflegegrad gerechtfertigt und entsprechend gefördert wird.

Was verursacht Blindheit bei alten Menschen?

Die Augen von Senioren über 60 Jahren sind häufiger von altersbedingter Makuladegeneration (AMD) betroffen. Diese Erkrankung ist ein Nebeneffekt des Alterungsprozesses, der zur fortschreitenden Verschlechterung des Sehvermögens und schließlich auch zum Sehverlust führen kann.

Unter AMD versteht man also eine chronische Erkrankung, die in der Regel beide Augen betrifft und durch Stoffwechselstörungen verursacht ist. Die Krankheit entwickelt sich in dem gelben Fleck auf der Netzhaut im Zentrum des Auges. Diesen Fleck nennt man die Makula. Hier sind die Sinneszellen besonders dicht, was das schärfste Sehen möglich macht. Die Zerstörung von Fotorezeptorzellen verschlechtert daher das Sehvermögen.

Als erste Anzeichen gelten verschwommene oder verzerrte Bilder. Im fortgeschrittenen Stadium erscheint ein dunkler Fleck in der Mitte des Sichtfeldes, sodass die betroffene Person nur noch an den Rändern des Auges gut sehen kann. Patienten können sich zwar noch im Raum orientieren, allerdings wird es im Laufe der Zeit nicht mehr möglich, Gesichter, Zahlen oder Buchstaben zu erkennen. Im Frühstadium kann man Brillen und andere Hilfsmittel verwenden, um die Augen zu trainieren und diesen Prozess zu verlangsamen. Dann kann es aber ernster werden.

Feuchte Makuladegeneration verschlechtert das Sehvermögen schneller als die trockene Form, lässt sich jedoch durch spezielle Medikamente wirksam behandeln oder sogar stoppen. Eine fortgeschrittene Erkrankung tritt in etwa 10 bis 15 % der Fälle auf und führt zu erheblichen Sehstörungen. Zu den wichtigsten Ursachen bzw. Risikofaktoren für den Sehverlust im Alter gehören:

  • Bluthochdruck;
  • Rauchen;
  • Lichteinwirkung, insbesondere UV-Strahlung;
  • genetische Veranlagung

Lesen Sie auch unseren Beitrag über Frailty Syndrom. Hier finden Sie viel Interessantes über Gebrechlichkeit im Alter.

Blindheit bei alten Menschen

Welche Hilfsmittel bieten sich bei Menschen mit Sehenschränkungen?

Obwohl wir es oft nicht bemerken, verändert sich die Struktur des Auges, sodass ab einem Alter von etwa 40–50 Jahren diese Veränderungen spürbar sind. Die Linse wird weniger flexibel, und der Pupillendurchmesser nimmt ab, da die für die Pupillensteuerung zuständigen Muskeln immer schwächer sind. Das hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Unempfindlichkeit des Auges gegen Licht. Deshalb brauchen viele ältere Menschen zum Lesen ein stärkeres Licht. Außerdem dauert die Anpassung beim Übergang von dunklen in helle Räume länger. Dieses Problem lässt sich aber durch den Einsatz von Gläsern mit phototropem (selbsttönendem) Beschichtung ausgleichen.

Betreuung blinder Menschen im Alter – unser Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Betreuung blinder Menschen im Alter bzw. Alltägliche Hilfe den sehschwachen betagten Personen situationsbedingt ist. Manchmal können die Verwandte, in der Regel Kinder oder Enkelkinder, leisten. In anderen Fällen erweist sich allerdings eine professionelle Pflegekraft als unerlässlich.
Derartige Tätigkeiten erfordern ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Fachwissen und Organisationstalent. PflegerInnen sorgen durch angepasste Umweltgestaltung (taktil und akustisch), sichere Mobilitätshilfen und strukturierte Tagesabläufe für mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität. Sie übernehmen wichtige Aufgaben bei der Sehbehinderung im Alter, wie Sturzprophylaxe, Hygiene‐ und Medikationsmanagement, bieten emotionale Unterstützung und fördern soziale Kontakte.

Durch Schulung in Hilfsmitteln (Blindenstock, Screenreader) und regelmäßige Kommunikation mit Ärzten und Angehörigen tragen Pflegekräfte entscheidend dazu bei, dass blinde Seniorinnen und Senioren sicher, aktiv und würdevoll ihren Alltag nicht nur bestreiten, sondern auch genießen können.