Alle Prophylaxen in der Pflege

Prophylaxen in der Pflege sind absolut unentbehrlich. Wer sie ausführt, ist eine andere Frage. Dies hängt vom Zustand der kranken bzw. pflegebedürftigen Person ab. Im folgenden Artikel besprechen wir zuerst den Prophylaxen-Begriff als solchen. Wir erläutern die genaue Bedeutung dieses Wortes und erklären, warum die präventive Behandlung so wichtig ist und welche konkrete Tätigkeiten sie umfasst. Danach gehen wir zu Prophylaxen in der Altenpflege über und besprechen deren Arten etwas präziser. Hoffentlich wird unser neuster Beitrag Ihr Wissen zu diesem Thema fruchtbar erweitern. Wir wünschen Ihnen somit eine informative und nutzbare Lektüre.

Was sind Pflege Prophylaxen?

Die Instanz der Krankenschwester- bzw. Brüder spielt eine sehr bedeutende Rolle im Gesundheitswesen. Das Pflegepersonal zählt nämlich zu den größten Gruppen medizinischer Fachkräfte. Und in vielen Fällen bleibt es auch der beständigste, am häufigsten gebrauchte Teil des medizinischen Systems. Sie leisten erste Hilfe, betreuen die Patienten, oft auch psychologisch, stehen im unmittelbaren Kontakt zu ihren Familienangehörigen. Man könnte daher sagen, dass der Krankenschwesterberuf zugleich mehrere professionelle Fähigkeiten erfordert: nicht nur medizinischer, sondern auch psychologischer bzw. pädagogischer und sozialrechtlicher Natur. Der Endzweck ist dabei so verantwortungsvoll wie nur möglich, nämlich die Erhaltung, Stärkung oder Wiederherstellung der menschlichen Gesundheit.

Also: Was sind Pflege Prophylaxen? Mit anderen Worten geht es dabei um die Gesamtheit fachmedizinisch präventiver, d.h. vorbeugender, Tätigkeiten, dank denen man das Erhalten bzw. die Verbesserung der Gesundheit von Einzelpersonen sowie Menschengruppen erreichen kann. Die wichtigste Aufgabe besteht somit darin, die Gesundheit der Pflegebedürftigen zu erhalten sowie die Entstehung und das Fortschreiten von Krankheiten zu verhindern. Im Idealfall sollte die Tätigkeit des Pflegeprophylaxen-Personals unterschiedlicher Qualifikation gezielt auf die Vorbeugung von Krankheiten, nicht etwa auf deren Behandlung ausgerichtet sein. In Wirklichkeit sieht es aber etwas komplizierter aus.Im Rahmen des allgemeinen Konzepts, das die medizinische und soziale Arbeit definiert, lassen sich 5 Hauptgruppen von Personen unterscheiden, mit denen die Personalmitarbeiter im direkten Kontakt stehen. Dies sind:

  • Menschen mit erhöhtem Krankheitsrisiko;
  • Familien und unmittelbares Umfeld der Pflegebedürftigen;
  • Menschen, die schon lange krank bzw. schwerkrank sind;
  • Patienten mit komplexen sozialen Problemen;
  • behinderte bzw. schwerbehinderte Personen.

Alle diese Gruppen sind auf eine oder andere Weise in den Prozess der Pflegeprophylaxen involviert. Wir empfehlen Ihnen auch unseren Beitrag unter dem Titel mit welchen Krankheiten darf man nicht in der Pflege arbeiten.

Alle Prophylaxen in der Pflege

Präventive Maßnahmen in der Pflege

Geht es um allgemeine präventive Maßnahmen in der Pflege, so gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Pflegekraft z.B.:

  • Überwachung der Zustandsdynamik des Patienten;
  • Diäteinhaltung;
  • regelmäßige Kontrolle der Medikamenteneinnahme.

Besonderes Augenmerk sei auf die Patienten zu legen, die zum ersten Mal erkranken. Solche Personen wissen nämlich noch wenig über ihre Krankheit und haben keine Erfahrung in der Beurteilung ihres Zustands. Subjektives Gefühlen muss nicht immer den objektiven Zustand widerspiegeln. In einer solchen Situation kann die Rolle der präventiven Pflegekraft von unschätzbarem Wert sein. Eine ausgebildete Krankenschwester bewertet dann die Krankheitssymptome, Wirkungsmerkmale von eingenommenen Arzneimitteln sowie deren Nebenwirkungen.

Darüber hinaus kann sie den Patienten bzw. die Patientin bei der Verschlimmerung der Krankheit vor unnötiger Aktivität bzw. anderen schädlichen Faktoren zeitmäßig warnen. Die Aufklärung der kranken oder pflegebedürftigen Person ist ein sehr relevanter Bestandteil der bewussten Pflege, den man leider oft übersieht bzw. unterschätzt. Ebenfalls die Familien von Patienten werden bei Prophylaxen in der Pflege von entsprechenden Fachkräften geschult, sodass sie wenigstens die einfachen medizinischen Aktivitäten im Alltag wie auch Notfall (erste Hilfe bei Verschlechterung des Zustands) ausführen können. Ferner kann man durch die Befragungsmethode auch die Höhe der Risikofaktoren für das Auftreten bestimmter genetisch bedingter Krankheiten bei anderen Familienangehörigen feststellen.

Präventive Maßnahmen in der Pflege

Worauf sollte man sich bei den Altenpflege Prophylaxen konzentrieren?

Bei den Altenpflege Prophylaxen konzentriert man sich vor allem auf die Prävention von den fürs Hochalter typischen Krankheiten oder Unfallfolgen (z.B. unbeabsichtigte Verletzungen), iatrogenen Komplikationen und psychosozialen Problemen sowie auf allgemeine Gebrechlichkeit betagter Personen. Nicht weniger bedeutend ist außerdem die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit im täglichen Leben. Da nicht alle älteren Patienten von jeder Maßnahmenart profitieren, richtet sich die Wahl der Letzteren nach dem Allgemeinzustand der betroffenen Person:

  • (mehr oder weniger) gesund;
  • chronisch krank.

Betagte Menschen, die sich einer generell guten Gesundheit erfreuen, keine (oder beinahe keine) chronischen Erkrankungen haben und funktionell unabhängig sind, brauchen lediglich primäre und sekundäre Krankheitsprävention. Da muss man nicht viel intervenieren, sondern ihren Zustand in erster Linie nur aufmerksam beobachten bzw. bei manchen Tätigkeiten helfen.
Die chronisch kranken Patienten leiden in der Regel an mehreren zwar unheil-, aber behandelbaren Krankheiten. Sie können sich selbst um sich kümmern, nehmen allerdings häufig verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente ein. Die Richtigkeit der Einnahme erfordert manchmal einer genauen Kontrolle. Dies hängt jedoch im hohen Grade vom psychischen Zustand der Person ab. Seltener muss man chronisch kranke ältere Menschen ins Krankenhaus einliefern. Im Vordergrund stehen bei den Prophylaxen in der Pflege also sekundäre und tertiäre Krankheitsprävention, sodass man die Entwicklung und Verschlimmerung der Schwäche vorbeugt.

Wie viele Prophylaxen gibt es in der Altenpflege?

Es gibt aber auch Maßnahmen, die für alle betagten Pflegebedürftigen gelten. Dazu gehören:

  • Unterstützung bei Ernährung und Bewegung. Gesunde Ernährung, unter Berücksichtigung entsprechender Ernährungsrichtlinien, sowie regelmäßige Bewegungsaktivitäten helfen dabei, die Altersgebrechlichkeit sowie viele Krankheiten zu verhindern. Damit verbessert man die Funktionsfähigkeit gesunder wie chronisch kranker älterer Menschen. Auch die Unfallhäufigkeit lässt sich dadurch wesentlich verringern.
  • Screening und Prävention. Das Screening-Verfahren setzt man ein, um potentielle Krankheiten noch vor deren Ausbruch richtig zu diagnostizieren und somit vorzubeugen oder wenigstens abzumildern. Mindeens einmal im Jahr sollen gesunde betagte Personen sicherstellen, dass sämtliche Maßnahmen zur Primär- und Sekundärprävention, einschließlich Screenings und beispielsweise Impfungen rechtzeitig umgesetzt werden.

Im folgenden Kapitel werden wir einige spezifische Arten von Prophylaxen in der Pflege genauer unter die Lupe nehmen.

Altenpflege Prophylaxen

Thromboseprophylaxe

Thromboseprophylaxe dient dazu, die Thrombose-Erkrankung vorzubeugen. Um dies zu erreichen, muss man manche alltägliche Gewohnheiten ändern. Hier die wichtigsten Ratschläge:

  • beginnen Sie damit, genügend pflanzliche Lebensmittel und Ballaststoffe zu sich zu nehmen;
  • fügen Sie in Ihren Alltag die für Sie optimale körperliche Aktivität hinzu;
  • achten Sie auf die Normalisierung Ihres Schlafes;
  • geben Sie Alkoholtrinken, Rauchen und die Einnahme eventueller psychoaktiver Substanzen auf. Alle erwähnten Dinge führen nämlich zur Entwicklung einer Gefäßverengung im ganzen Körper;
  • auch das ausreichender Trinken (vom Wasser! ) ist äußerst wichtig. Als empfehlenswert gilt im Alter 1,5 L pro Tag, also ca. 6 Gläser bzw. große Tassen.

Dekubitusprophylaxe

Ältere Menschen können aufgrund von Verletzungen, chronischen Krankheiten und Altersathenie bettlägerig sein. Eine solche nahezu vollständige Bewegungslosigkeit führt dazu, dass die Weichteile des Rückens und der Gliedmaßen einem ständigen Druck durch das Körpergewicht ausgesetzt sind. Dies stört die lokale Durchblutung und ruft Hautnekrosen hervor. Es bilden sich am Körper verschiedene Wundliegen, die den Infektionen, sozusagen, den Eingang freimachen, sodass diese dann schwer zu behandeln sind. Ihre Anwesenheit erschwert die Pflege bettlägeriger Patienten im hohen Maße und stellt darüber hinaus eine ernsthafte Gefahr für einen geschwächten Körper dar.

Für eine leistungsfähige Dekubitusprophylaxe ist eine professionelle und kompetente Betreuung von enormer Bedeutung. Dabei sind folgende Tätigkeiten besonders wichtig:

  • ein spezielles Bett mit verstellbarem Kopfteil sowie ebenfalls verstellbaren Beinen und Seiten;
  • regelmäßige Hygiene;
  • Anti-Dekubitus-Matratze;
  • gesunde und ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß, Mikroelementen usw.;
  • mindestens 1,5 L Wasser pro Tag trinken;
  • die Körperposition sei alle 2 Stunden zu ändern.

Außerdem sollte man während der Hautpflege ständig auf Rätungen oder Windeldermatitis achten. Daher empfiehlt es sich, feucvhte Tücher bzw. einen weichen Schwamm zu verwenden und nicht etwa den Körper mit einem Handtuch abzureiben. Viel besser ist es, überschüssige Feuchtigkeit durch Abtupfen zu entfernen. Jeglicher Kontakt mit Urin oder Kot ist für die Haut sehr schädlich, weswegen man den Patienten mit Dekubitus-Problemen wasserdichte Windeln für Erwachsene zu Verfügung stellen muss. Es wäre auch gut, wenn die betroffene Person regelmäßig Luftbäder nimmt. Unter- und Bettwäsche dürfen keinerlei Bänder, Nähte oder Falten enthalten. Als Unterstützung kann man spezielle orthopedische Kissen und Nackenrollen verwenden. Zur Normalisierung der Durchblutung empfiehlt man eine therapeutische Massage. Diese sollte am Besten eine Person mit medizinischer Ausbildung, Fachwissen und Erfahrung durchführen.

Dehydrationsprophylaxe

Welche Prophylaxen in der Pflege gibt es noch? Man sollte natürlich auch die Dehydrationsprophylaxe erwähnen. Dehydrationsprophylaxe ist dann erforderlich, wenn der Körper mehr Wasser verliert als er es aufnimmt. Zu Dehydierung führen Erbrechen, Durchfall, Einnahme von Diuretika (Medikamente, die Urinausscheidung steigern), übermäßiges Schwitzen (z.B. bei extremer Hitze) sowie verminderte Wasseraufnahme. Einige Krankheiten, wie z.B. Diabetes, können die Urinausscheidung erhöhen und somit zum Wasserverlust führen.
Dehydration kommt vor allem bei älteren Menschen häufig vor.

Dies geschieht, weil ihr Durstzentrum nicht mehr so gut funktioniert wie im jungen bzw. mittleren Alter. Daher ist es oft so, dass betagte Personen gar nicht bemerken, dass sie dehydiert sind. Einer Dehydierung vorzubeugen ist auf jeden Fall besser als sie zu heilen. Aus diesem Grund sollte ein erwachsener Mensch mindestens 6 Gläser Flüssigkeit pro Tag trinken. Damit ist nicht nur Trinkwasser gemeint, sondern auch Flüssigkeit aus wasserreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse.

Sturzprävention

Mit zunehmendem Alter steigt das Sturzrisiko, was sich natürlich negativ auf die Lebensqualität und Unabhängigkeit im Alltag auswirkt. Stürzen können nämlich zu Brüchen, Verletzungen, erheblichen Behinderungen und manchmal sogar zum Tod führen.

Wichtig ist zu wissen, dass die meisten Stürze durch einen gesunden Lebensstil, eine sichere häusliche Umgebung sowie reguläre ärztliche Aufsicht zu verhindern sind. Zu Hause lässt sich die Stolper- und Rutschgefahr mithilfe weniger Handgriffe wesentlich reduzieren. Man empfiehlt, sich an mindestens 5 Tagen in der Woche nicht kürzer als 30 Minuten am Tag körperlich zu betätigen. Zusammen macht es etwa 150 Minuten pro Woche. Das Resultat kann dagegen wirklich beeindruckend sein. Zu den empfohlenen Arten körperlicher Aktivität gehören:

  • Übungen zur Erhaltung der Muskelkraft und Flexibilität, darunter auch ganz einfach regelmäßiges Gehen;
  • jede angenehme körperliche Tätigkeit, wie z.B. Tanzen, Schwimmen usw.;
  • abwechslungsreiche, gesunde Ernährung, bei der keine Mahlzeiten ausgelassen sind (Hunger kann dazu führen, dass man sich schwach und schwindelig fühlt);
  • Wassertrinken, vor allem an heißen Tagen;
  • Augenuntersuchung mindestens alle zwei Jahre (bei Bedarf sollte man eine medizinisch geprüfte Brille benutzen);
  • Hörtest auch mindestens alle zwei Jahre (bei Bedarf ein Hörgerät verwenden);
  • Orthopäden-Beratung zur Auswahl von Schuhen.

Infektionsprävention

Die Infektionsprävention umfasst eine Reihe von Tätigkeiten. Dazu gehören:

  • Einhaltung der persönlichen und öffentlichen Hygiene (sowohl vorbeugender als auch routinemäßiger);
  • Förderung des Wissens über Infektionskrankheiten und Methoden zu ihrer Vorbeugung;
  • situationsbedingte oder regelmäßige präventive Impfungen;
  • gesunder Lebensstil.

Der beste und zugleich einfachster Weg, um Infektionen vorzubeugen, besteht allerdings darin, sich häufig die Hände mit Wasser und Seife zu waschen. Außerdem kann man auch ein Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis verwenden. Tägliche Selbstpflege ist sehr wichtig. Dazu zählen auch das Zähneputzen sowie generell die Aufrechterhaltung einer guten Mundpflege. reguläre Flüssigkeitszufuhr, der Hautschutz und das Befolgen der ärztlichen Anweisungen zur Wund- und Katheterpflege.

Das Infektionsrisiko kann ebenfalls durch die regelmäßige Reinigung von Boden und Oberflächen verringert werden. Häufiges Wechseln von Bettwäschen und Decken spielt dabei auch eine wichtige Rolle.
Außerdem sollte man kranken Menschen nicht zu nahe kommen. Für betagte Patienten mit geschwächtem Immunsystem kann selbst eine „einfache“ Erkältung gefährlich sein. In einigen Fällen benötigt man eine spezielle Maske, um die Luft, die Infektionskeime enthalten kann, zu filtern. Auch erkrannte Familienmitglieder können bzw. sollten Masken tragen, um das Risiko einer Keimübertragung auf die kranke oder ältere Person zu verringern.

Die Impfung der Patienten erfolgt auf Empfehlung des Arztes. Manche Menschen mit schwachem Immunsystem sollten bestimmte Impfungen nicht erhalten.

Prophylaxen in der Pflege sind wichtige Maßnahmen zur Verhinderung von Krankheiten, Infektionen und anderen gesundheitlichen Komplikationen sowohl für die Pflegekräfte als auch für die betreuten Personen. Wenn Pflegerinnen aus Polen in einem anderen Land arbeiten, ist es entscheidend, dass sie mit den geltenden Prophylaxemaßnahmen vertraut sind und diese entsprechend umsetzen.