Pflegegeld für Angehörige beantragen. Für wen ist das Pflegegeld?

Pflegegeld für Angehörige ist eines der wichtigsten Themen für Menschen, die z.B. ältere, hilfebedürftige Eltern haben, um die man sich ständig kümmern muss. Oft führt diese Notwendigkeit nämlich dazu, dass man gezwungen ist, in der tagtäglichen Arbeit eine Pause machen bzw. damit gar aufzuhören. Und was dann? Woher sollte man Geld für sich und die pflegebedürftigen Familienangehörigen nehmen? Um diese Fragen zu beleuchten, haben wir folgenden Artikel für Sie vorbereitet. Wir hoffen sehr darauf, dass Sie unserem Text einige brauchbare Informationen entnehmen können.

Für was ist das Pflegegeld gedacht?

Fragt man sich – für was ist das Pflegegeld gedacht? – so sollte eigentlich die Bezeichnung an sich die logische Antwort vorschlagen. Pflegegeld für Angehörige ist ja das Geld, das man dazu bekommt, um eine Person bzw. mehrere Personen zu pflegen.

Den Haushalt führen, spazieren gehen, auf die eigene Hygiene achten – all das wird für einen betagten Menschen oft überfordernd. Ohne die Hilfe seiner Familienangehörigen oder Spezialisten sind diese lebenswichtigen Funktionen in vielen Fällen sogar unmöglich.

ie haben betagte Eltern, die pflegebedürftig sind und über kein ausreichendes Einkommen verfügen. Sollten Sie einen bestimmten Betrag zahlen bzw. die Situation entsprechend beisteuern? Hilft Ihnen der Staat dabei? Wer bezahlt die elterliche Betreuung und wie sieht es in finanzieller Hinsicht aus? Diese und ähnliche Fragen stellen sich die meisten Menschen, die vor dem Problem der Elternbetreuung stehen.

Die Verpflichtung, unmittelbare Familienangehörige finanziell zu unterstützen, gilt sowohl in der Eltern-Kind- als auch in der Kind-Eltern-Linie. Die Verantwortung für den gegenseitigen finanziellen Unterhalt liegt auch bei den Partnern, wenn sie nicht offiziell verheiratet sind. Nur Geschwister oder ferne Verwandte tragen keine derartige Verantwortung füreinander. Darüber hinaus sind Ehemänner- und Frauen (wie auch Schwiegersöhne- und Töchter) dazu nicht verpflichtet, für die Pflege der Eltern ihrer Partner aufzukommen. Ihr Einkommen kann allerdings zum Familieneinkommen hinzugerechnet werden. In einem solchen Fall lässt sich den Partnern der Kinder die Befreiung von der Unterhaltspflicht für ältere Angehörige verwehren.

Laut den letzteren Gesetzänderungen bzgl. der elterlichen Unterstützung müssen die Kinder ihren Eltern nur dann eine finanzielle Hilfe leisten, wenn ihr Einkommen mindestens 100 000 Euro pro Jahr beträgt. Dabei berücksichtigt man auch Bestandsimmobilien (5 000 Euro für Singles und 10 000 Euro für Paare). Grundstücke, die vom Eigentümer selbst bewohnt sind, zählt man nicht mit. Das bedeutet, dass niemand Sie zum Verkauf von Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses zwingen kann, um die Elternpflege zu finanzieren. Lesen Sie auch unseren Beitrag unter dem Titel Pflegekraft ohne Agentur. Hier lernen Sie alle Risiken, die damit verbunden sind, kennen.

Pflegegeld für Angehörige

Pflegeleistungen. Wann kann man Pflegegeld für Angehörige bekommen?

Für Lebenspartner und Ehepaare berechnet man den Betrag, ab dem sie für den Unterhalt der Eltern aufkommen müssen, unterschiedlich. Gemeinsames Einkommen von 100 000 Euro ist hier kein Kriterium. Dies bedeutet, dass wenn die Ehegatten über ein gemeinsames Einkommen von erwähnter Summe verfügen, sie nicht den vollen Beitrag für die elterliche Fürsorge zahlen müssen. In diesem Fall berechnet man einen bestimmten Betrag zum Elternunterhalt, dessen Höhe allerdings nicht gesetzlich festgelegt ist. Es gibt zwar eine Reihe von Gerichtsurteilen, die sich aber hinsichtlich der Höhe des Unterhalts deutlich unterscheiden. Generell sei damit zu rechnen, dass berufstätige Ehegatten und Partner mit hohem Gesamteinkommen möglicherweise mehr für die Elternpflege bezahlen müssen. Wie hoch dieser Beitrag sein sollte, ist jedoch nicht geregelt.

Diejenigen Menschen, deren Eltern betreuungsbedürftig sind und nicht ausreichend Geld dafür haben, bittet das Sozialamt um eine Auskunft über ihr Einkommen (sämtliche vorhandenen Immobilien und Partnereinkommen mitgerechnet).

Wichtig ist auch zu wissen, dass Kinder ihre Eltern auch dann unterstützen müssen, wenn der Kontakt aus diesem oder anderem Grund unterbrochen wurde. Eine schwierige Beziehung oder eine besonders schwer verlaufende Krankheit sind keinerlei Grund für die Aufhebung der Unterhaltungspflicht. Die einzige Ausnahme bildet Missbrauch oder Gewalt seitens der Eltern, falls man dies nachweisen kann.

Schon gut, aber was sollte man machen, wenn die Eltern Pflege benötigen, man aber nicht in der Lage ist, diese zu bezahlen? Dann erhalten Sie einen Unterhaltsanspruch. Es ist sehr wichtig, diese Möglichkeit sorgfältig zu studieren bzw. einen Anwalt zu konsultieren. Viele Experte raten dazu, über den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung für die betagten Elternteile nachzudenken.
Dass die Pflegeleistungen sich mit bestimmten, oft ziemlich hohen Kosten verbinden, ist klar. Um den Zustand einer pflegebedürftigen Person genau festzustellen, führt man eine medizinische und soziale Untersuchung durch, die eine Reihe von Kriterien berücksichtigt:

  • Mobilitätsgrad;
  • Kommunikationsfähigkeiten;
  • allgemeiner intellektueller bzw. geistiger Zustand;
  • das Vorliegen von psychischen Verhaltensstörungen;

In Deutschland gibt es ein differenziertes Versorgungssystem für die Finanzierung der Pflege von älterer Generation. In den weiteren Kapiteln besprechen wir jede Pflegestufe einzeln und erklären, wie viel Geld man in diversen Situationen vom Staat erwarten kann.

Pflegeleistungen

Pflegegeld für Angehörige nach Stufen. Wie viel Pflegegeld bei Pflegegrad 1?

Also: Wie viel Pflegegeld bei Pflegegrad 1? Diese Stufe verbreitet sich auf geringfügige gesundheitliche Beeinträchtigungen bzw. nicht ernste Störungen der geistigen Fähigkeiten. Solche Menschen können ein selbständiges, unabhängiges Alltagsleben führen, sind aber teilweise in ihren täglichen Handlungen eingeschränkt. Die Pflege umfasst den Einkauf von Lebensmitteln sowie die wöchentliche Nassreinigung des Wohnraums. Bei Bedarf leistet man auch Hilfe beim Duschen.

Der monatliche Unterhalt vom Pflegegeld für Angehörige beträgt ca. 125 Euro. Darüber hinaus kann man bis zu 4 000 Euro für die bedarfsgerechte Sanierung der Wohnsituation fördern (z.B. für die Montage von Stützhandläufen).

Wie viel Pflegegeld bei Pflegegrad 2?

Der zweite Grad gilt für Menschen, die schwerwiegende gesundheitliche Probleme haben, aber trotzdem unabhängig bleiben. In diesen Fällen setzt sich die Betreuung aus folgenden Aspekten zusammen:

  • Belüftung und Heizung des Wohnraums;
  • Wechseln und Waschen non Kleidung und Wäschen;
  • Mahlzeitenzubereitung bzw. Hilfe dabei;
  • Gewisse Unterstützung beim Bewegen im Freien und auf den Treppen;
  • Unterstützung bei Massage, Gymnastik und anderen ähnlichen Aktivitäten.

Wie viel Pflegegeld bei Pflegegrad 2? Die Höhe des Zuschusses für die häusliche Pflege beträgt ca. 300-315 Euro. Wenn der Elternteil professionelle Pflegekraft braucht, erhöht sich der Betrag auf 680-700 Euro. Für die Unterbringung in einer Spezialeinrichtung kann man bis 770 Euro bereitstellen.

Wie viel Pflegegeld bei Pflegegrad 3?

Wie viel Pflegegeld bei Pflegegrad 3? Dieser Pflegegrad verbindet sich mit schweren Erkrankungen, bei denen die Selbständigkeit nur teilweise erhalten bleibt. Die Liste der Pflegeleistungen ist daher etwas länger. Eine solche Person braucht nämlich Hilfe bei:

  • Sich-Bewegen im Raum;
  • Zu-Bett-Gehen und Aufstehen;
  • Ausziehen und Anziehen;
  • Hygienemaßnahmen;
  • Messen der Körpertemperatur und des Blutdrucks.

Für die Hauspflege bekommt man dann monatliche um 550 Euro, für Pflegeleistungen hingegen bis zu 1300 Euro. Die Unterbringung in einer Anstalt betrügt ca. 1260 Euro.

Pflegegeld Stufe 4

Pflegegeld Stufe 4 bekommen Sie, wenn ein Elternteil die Fähigkeit zur Selbstfürsorge vollständig verliert und eine 24-Stunden-Schichtbetreuung die ganze Woche lang erforderlich ist. Dazu zählen:

  • Sonde- oder normale Fütterung;
  • Durchführung von körperlichen Hygienemaßnahmen;
  • Unterstützung bei der Blasen- und Darmentleerung;
  • medizinische Eingriffe wie etwa Injektionen, Verbände usw.

Für derartige häusliche Pflege kann man mit Pflegegeld von ungefähr 750 Euro rechnen, für die Pflege des Fachpersonals bis zu 1700 Euro. Die Unterhaltsbeihilfe für stationäre Patienten beträgt ca. 1800 Euro.

Pflegestufe 5 seit 2017

Seit 2017 gilt auch die fünfte Pflegestufe, welche die schwierigsten Fälle umfasst, also bettlägerige Patienten unter extremen Bedingungen: nach Amputation von Gliedmaßen, mit teilweise Unbeweglichkeit usw. Die Pflege ist ungefähr die gleiche wie beim vierten Grad, erfordert jedoch noch mehr Aufmerksamkeit und Anstrengung. Wenn die pflegebedürftige Person zu Hause bleibt, beträgt der Pflegezuschuss 900 bis 1000 Euro. Für eine professionelle Pflege können Sie Pflegegeld für Angehörige bis 2000 Euro beantragen, für die institutionelle etwas mehr.