Typische Alterserscheinungen und Altersprobleme – Herausforderungen des Älterwerdens

Mit fortschreitendem Lebensalter erleben wir eine Reihe von Veränderungen, die als Teil des natürlichen Alterungsprozesses auftreten. Diese typischen Alterserscheinungen und Altersprobleme sind Teil eines natürlichen Entwicklungsvorgangs. In diesem Beitrag werfen wir einen aufschlussreichen Blick auf einige der häufigsten Herausforderungen, die mit dem Älterwerden einhergehen.

Was ist Alterserscheinung?

Altern bezeichnet den biologischen Prozess, der mit der Zeit Veränderungen und Verschlechterungen in den physischen und psychischen Funktionen hervorruft. Es ist ein natürlicher biologischer Ablauf, der sämtliche lebenden Organismen betrifft und durch fortschreitende Beeinträchtigungen verschiedener Systeme und biologischer Funktionen im Körper gekennzeichnet ist. Dies führt zu einer Abnahme des allgemeinen Gesundheitszustands und einer gesteigerten Anfälligkeit für Krankheiten. Die Alterserscheinung im menschlichen Organismus ist das Resultat eines komplexen Prozesses, der von verschiedenen Einflussfaktoren geprägt wird. Dazu gehören insbesondere:

  • Zellveränderungen – Es kommt im Laufe der Zeit zu einer Anhäufung von Zellschäden, verursacht durch DNA-Mutationen, oxidativen Stress und Entzündungen.
  • Veränderung der Telomerlänge – Die Länge der Telomere, die Teil der Chromosomen sind, beeinflusst ebenfalls den Alterungsprozess. Mit jeder Zellteilung verkürzen sie sich.
  • Umweltfaktoren – Toxine, Strahlung und Umweltverschmutzung können zu Zellschäden führen und den Alterungsvorgang beschleunigen. Auch materielle und soziale Faktoren spielen eine bedeutende Rolle.
  • Lebensstil – Ungesunde Gewohnheiten wie schlechte Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität, hoher Stress, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum treiben den Alterungsablauf voran und erhöhen das Risiko für altersbedingte Krankheiten.
Alterserscheinungen und Seniorenprobleme

Typische Alterserscheinungen ab 60

Die biologische Alterung des Menschen setzt bereits ab etwa dem 20. Lebensjahr ein. Die deutlichsten Alterserscheinungen sind jedoch bei Personen über 60 Jahren erkennbar. Es lassen sich drei Phasen des menschlichen Alterns unterscheiden. Ab dem Alter 20 bis 40 Jahre bestehen optimale Bedingungen für ein Leben in physischer und psychischer Hinsicht. Allmählich setzen jedoch altersbedingte Veränderungen ein, die hauptsächlich auf der Haut sichtbar sind. Es treten feine Linien und erste Anzeichen von Elastizitätsverlust auf. Im Alter von 40-60 Jahren schreiten die Alterserscheinungen deutlich fort. Die Falten vertiefen sich und es können Pigmentflecken auftreten. Diese Zeit ist oft durch einen Rückgang der physischen Fähigkeiten geprägt, während die geistigen Fähigkeiten in der Regel noch stabil bleiben.

Am schlimmsten sind jedoch die Alterserscheinungen ab 60. In dieser Phase steigt das Risiko für altersbedingte Krankheiten erheblich. Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson können sich manifestieren, wodurch die kognitiven Funktionen beeinträchtigt werden. Rheuma und andere entzündliche Erkrankungen können Schmerzen und Einschränkungen in der Beweglichkeit verursachen, während Arteriosklerose das Herz-Kreislauf-System belastet und das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen erhöht. Osteoporose und Krebs sind weitere mögliche degradierende Krankheiten, die nach 60 auftreten können.

Zunehmende Darmprobleme im Alter – die Ursachen

Mit den Jahren tickt bei jedem der biologische Uhrzeiger unterschiedlich. Die verschiedenen Organe altern in ihrem eigenen Tempo, und das betrifft jeden auf individuelle Weise. Die Drüsen, die Hormone produzieren (Hypothalamus, Hypophyse, Schilddrüse), werden mit der Zeit weniger aktiv, was zu einem allgemeinen Energierückgang führen kann. Das Älterwerden bringt so manche Überraschungen mit sich, darunter auch unangenehme Dinge wie Probleme im Bereich des Darms. Weniger Bewegung im Alter kann zu Verstopfung führen. Die Bänder und Gewebe werden weniger elastisch, was dazu führen kann, dass der Beckenboden nachgibt und möglicherweise Gebärmutter, Vagina oder Rektum absinken.

Darmprobleme im Alter sind typische Alterserscheinungen und können durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Weniger Bewegung spielt eine Rolle, ist aber nicht die einzige Ursache. Die Darmwände werden steifer, das Gewebe verliert an Spannkraft, und die Beckenorgane sinken ab, was das Entleeren erschweren kann. Schlechte Essgewohnheiten, wie zu wenig Ballaststoffe und Flüssigkeitszufuhr, tragen ebenso dazu bei. Zusätzlich nehmen ältere Menschen oft Medikamente ein, die die Darmbewegung verlangsamen können.

Körperliche Probleme im Alter

Im Laufe des Alterungsprozesses erfährt der menschliche Körper verschiedene Veränderungen. Es treten zahlreiche körperliche Probleme im Alter auf:

  • Körperliche Abnahme – Die körperlichen Funktionen verschlechtern sich, was zu einem Rückgang von Muskelmasse und -kraft, einer Abnahme der Knochendichte sowie zu Schwierigkeiten in Bezug auf Haltung und Gleichgewicht führt. In dieser Phase kommt es auch zu einer „Verkürzung“ der Wirbelsäule, bedingt durch Veränderungen in den Bandscheiben zwischen den Wirbeln.
  • Einschränkungen der Sinne – Sehvermögen, Gehör und andere Sinne können nachlassen, was das Sehen, Hören und die Verarbeitung von Informationen erschwert, die an die Sinnesorgane gelangen.
  • Kognitive Beeinträchtigungen – Aufgrund von Veränderungen im Nervensystem verlangsamt sich die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen, und Gedächtnis, Konzentration und Entscheidungsfähigkeit verschlechtern sich.
  • Herz-Kreislauf-Probleme – Herz und Blutgefäße arbeiten weniger effizient, was das Risiko von Herzkrankheiten und Schlaganfällen erhöht. Die Blutgefäße werden steifer, was den Bluthochdruck im Alter verursacht. Auch die Effizienz des Herzschlags nimmt ab.
  • Verdauungsprobleme – Die Effizienz des Verdauungssystems nimmt ab, was zu einem erhöhten Risiko von Verstopfung und einem nachlassenden Appetit führt.
  • Metabolische Veränderungen – Störungen im hormonellen Gleichgewicht können auftreten, was zu Veränderungen im Stoffwechsel und einem höherem Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.
  • Probleme im Fortpflanzungssystem – Bei Frauen tritt die Menopause auf, was zu einer verminderten Produktion von Sexualhormonen und Unfruchtbarkeit führt. Bei Männern bleibt die Fortpflanzungsfähigkeit zwar erhalten, jedoch nimmt die Anzahl der Spermien und die Libido ab.
  • Atemprobleme – Die Lungen verlieren an Elastizität, und ihre aktive Fläche nimmt ab, was zu Beeinträchtigungen der Atmungsprozesse führt.
  • Schwächen im Immunsystem – Das Immunsystem wird geschwächt, was dem Körper das Abwehren von Infektionen erschwert und das Risiko schwerwiegender Krankheiten erhöht

Psychische Probleme im Alter

Das Gehirn altert genauso wie der Rest des menschlichen Körpers. Beim Alterungsprozess kommt es oft zu einer schleichenden Verschlechterung der Selbstständigkeit, was sich durch eine zunehmende Abhängigkeit von der Umgebung manifestiert. Alltägliche Aufgaben, die einst mühelos erledigt wurden, werden zu Herausforderungen, und die Notwendigkeit unterstützender Maßnahmen nimmt stetig zu. Dieses schrittweise Abgleiten in eine verstärkte Abhängigkeit kann nicht nur physischer Natur sein, sondern auch psychologische Auswirkungen haben. Der Verlust an Autonomie kann emotionale Belastungen mit sich bringen, während die Notwendigkeit, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, das Selbstwertgefühl beeinflussen kann. Aus dieser Situation resultiert psychischer Stress, der manchmal deutlich schwieriger zu bewältigen ist als physische Beschwerden. Eine solche Abhängigkeit kann zweifellos Gefühle der Unruhe und Peinlichkeit hervorrufen, was wiederum in Depression umschlagen kann.

psychische Probleme im Alter

Man sagt, dass Einsamkeit als größte Bedrohung für die psychische Gesundheit gilt. Daher ist es von Bedeutung sicherzustellen, dass ältere Menschen sich nicht von ihrem sozialen Umfeld verlassen fühlen. Oftmals ist die Pflegekraft die einzige tägliche Begleitung für Senioren, und ihre Rolle geht weit über die bloße Pflege hinaus. Die emotionale Unterstützung und zwischenmenschliche Verbindung, die durch die Anwesenheit einer vertrauten Person entsteht, ist von unschätzbarem Wert für das Wohlbefinden älterer Menschen. Daher ist die Rolle der Pflegekraft nicht nur Bewältigung alltäglicher Aufgaben, sondern auch emotionale Unterstützung. Ein bewusster Fokus auf die Bedürfnisse der psychischen Gesundheit im Alter kann somit zu einem erfüllteren und vitaleren Lebensabend beitragen. Bei Bonumo stehen wir Ihnen zur Seite, um sicherzustellen, dass Ihre Lieben nicht nur die notwendige Pflege, sondern auch die liebevolle Unterstützung erhalten, die ihre Lebensfreude und Wohlbefinden fördert.